Graz Schloßberg oder Schlossberg
Ist man in Graz unterwegs, wird man häufig zwei Schreibweisen für den Schlossberg finden: Schloßberg und Schlossberg. Welche davon nun richtig ist lässt sich nicht genau sagen, denn hier gibt es kein Richtig oder Falsch. Historsich betrachtet schreibt man den Schloßberg mit ß, und darf als Eigenname auch noch heute so geschrieben werden. Nach der Rechtschreibreform schreibt man Schloss allerdings mit ss, was heute auch eher die gebräuchliche Form ist und meist verwendet wird.
früher nd öffentlich
Bischof Graf Nádasdy, der hier vierzig Jahre gefangen gehalten wurde, und laut Legende nach seiner Entlassung 1796 nach wenigen Schritten tot zusammenbrach. Heute erinnert daran noch der verwitterte Bischofsstuhl aus Stein nahe der Kanonenbastei.
Der Turm wurde einst im Auftrag von Erzherzog Karl II. als achteckiger „Kampanile“ für die uralte Thomaskapelle erbaut, die bis 1810 neben dem Glockenturm stand und dem Apostel Thomas geweiht war. Dabei handelte es sich um einen romanischen Rundbau, der vermutlich im 12. Jahrhundert auf älteren Fundamenten errichtet worden war. 1809 hatten die französischen Truppen Napoleons bei der Sprengung der Festungsanlagen auf dem Schloßberg das Bauwerk verschont, weil sie dachten, es wäre ein römischer Tempel. Aber das wertvolle Kupferdach trugen sie dennoch ab und nahmen es mit. Durch starke Witterungseinflüsse verfiel die Kapelle in der Folge und wurde schließlich großteils abgetragen.
In der Stadt und auf der Höh’ – das schließt sich in Graz keineswegs aus. Der Fluss, die einzigartige Altstadt und mitten drin ein Berg. Der Grazer Schlossberg ist Sehenswürdigkeit, Naturschauspiel, Naherholungsgebiet und Aussichtspunkt zugleich. In kürzester Zeit gelangt man nach oben und genießt den herrlichen Ausblick auf Graz, die Altstadt und Umgebung. Eine kleine Burg, die vor über 1.000 Jahren hier auf einem Felsvorsprung stand, gab der Stadt ihren Namen. Aus dem slawischen „Gradec“ für „kleine Burg“ wurde später Graz. Ab 1544 wurde sie nach Plänen von Domenico dell’Allio zu einer mächtigen Renaissancefestung ausgebaut. Die Burg ist im Guinness-Buch der Rekorde als stärkste Festung aller Zeiten verzeichnet. Sogar Napoleon konnte sie Anfang des 19. Jahrhunderts nicht erobern. Erst als er 1809 Wien besetzte und mit der Zerstörung der Hauptstadt drohte, ergab sich Graz und es wurden fast alle Festungsanlagen geschleift – lediglich der Glockenturm und der Uhrturm blieben übrig, da sie von den Grazern freigekauft und somit vor der Zerstörung bewahrt wurden.
jubiläumssteig, sage mit teufel
Das Ägyptische Tor
Die Zisterne auf dem Schlossberg
Die Thomaskapelle
Der Glockenturm mit der „Liesl“
Der Jubiläumssteig
Das Felsentor am Schlossberg
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Der „Jubiläumssteig“
Es war eine konsequente Fortsetzung, die schroffe und steinige Westseite nicht nur
vertikal zugänglich zu machen, sondern auch das Aussichtspotenzial für eine hori-
zontale Erschließung auszunützen. So konnten sich die spazierenden Bürgerinnen und
Bürger der Vorstellung hingeben, über den Dächern von Graz dahinzuschreiten. 55 In
der Gemeinderatssitzung vom 28. Mai 1918 wurde der Schloßbergausschuss per Ab-
sichtserklärung und mehrheitlicher Zustimmung der Gemeinderäte mit der Planung
und Durchführung beauftragt, jedoch blieben viele finanzielle und administrative
Angelegenheiten vorübergehend noch offen. Die ungeklärten Zuständigkeiten führten
zu einem Stillstand, der fast sechs Jahre andauerte. Wiederum sollte die harmonische
Zusammenarbeit zwischen Politik, Stadtverwaltung, Militär und Öffentlichkeit dazu
führen, dass in der Gemeinderatssitzung vom 27. März 1924 der offizielle Startschuss
zur Errichtung des erweiterten Felsensteigs gegeben werden konnte. 56
Gemeinderat Johann Wiedner ließ in seiner Beharrlichkeit nicht nach, das The-
ma „der Felsensteig als fortschrittliche Sehenswürdigkeit“ in politischen und gesell-
schaftlichen Kreisen zirkulieren zu lassen und damit aktuell zu halten. Baurat Ludwig
Muhry bereitete neben den Bebauungsplänen auch alle weiteren Kalkulationen und
Vorarbeiten auf, um fertige Entwürfe und Projektschritte bei Bedarf ohne Verzöge-
Abb. 12: Felsvorsprung 1911, vor dem Bau-
beginn des Kriegssteigs (StMG. Foto aus
dem Andorfer-Nachlass zu den Schlagworten
Schloßberg bzw. Schloßbergplatz).
Abb. 13: Jubiläumssteig am Schloßberg,
1928 (StMG, Postkartensammlung, Inv. Nr.
ASK05_02600).
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rung vorweisen zu können. Den Stein des Anstoßes gab dann eine amtliche Mitteilung
von Generalmajor Martin Pedretti, welcher der Stadtbaudirektion anbot, das Pionier-
bataillon Nr. 5 für die bautechnischen Arbeiten kostenfrei zur Verfügung zu stellen.
Sowohl das Steirische Militärkommando als auch das Bundesministerium für Heer-
wesen gaben bereits ihre Zustimmung. 57 Die notwendige Finanzierung war gewähr-
leistet durch die Bereitstellung öffentlicher Mittel, aus Privatsammlungen und durch
eine Zweckwidmung der Einnahmen aus dem Schloßbergmuseum. Letzteres wurde
im Zuge der Gemeinderatssitzung zur Benennung des „Kriegssteigs“ im Mai 1918 als
Intention zur Schloßbergerschließung genehmigt.
Am 23 Juni 1924 begannen die schwierigen und gefährlichen Arbeiten an der
Erweiterung des Felsensteigs mithilfe einer Arbeitsgemeinschaft bestehend aus
städtischen Mitarbeitern und den Pionieren. Auch die örtliche Bauaufsicht und die
Bauleitung teilten sich das städtische Bauamt mit dem Militärkommando. Die ord-
nungsgemäße Ausführung wurde auf den Tag genau nach exakt vier Jahren, am
- Juni 1928 abgeschlossen. Bürgermeister Vinzenz Muchitsch konnte anlässlich der
800-Jahre-Graz-Jubiläumsfeierlichkeiten den neuen Felsensteig – nun „Jubiläums-
steig“ – unter großem Jubel der Öffentlichkeit übergeben.58
Die Schlossbergstiege
Die Schlossbergbahn
Der Schlossberglift
Die Kanonenbastei
Die Bürgerbastei
Der Herbersteingarten
Das Graz Museum Schlossberg
Die Schlossberg Kasematten
Der Grazer Uhrturm
Das Starcke-Haus
Das Chinesische Pavillon
Der Bischofsstuhl
Das Cerrini-Schlössl
Welden-Denkmal
Artsat: ASCII-Himmel
Denkmäler
Der Hackher-Löwe
franzosen kreuz, infanterie denkmal, kepler linde, kärntner abwehrkampf, karl renner, steinerner hund, Gedenkstein „D´Almbrüder z´Graz, wiedner platz, französisches zeug, hans-Kloepfer-Denkmal