Die Eiskrippe im Grazer Landhaushof
Wenn man über den Grazer Advent spricht, kommt man an diesem Kunstwerk schlichtweg nicht vorbei, denn es handelt sich hierbei um die weltweit erste und nach wie vor einzige Eiskrippe in dieser monumentalen Größe. Wir reden hier nicht von kleinen Skulpturen, sondern von einer massiven Installation. Für das Jahr 2025 wurden rund 35 Tonnen kristallklares Eis verarbeitet.
Das Besondere an diesem Material ist seine Reinheit. Es handelt sich nicht um milchiges Eis, wie man es vielleicht aus der heimischen Gefriertruhe kennt, sondern um absolut transparente Blöcke, die extra für diesen Zweck gefertigt werden. Nur so können die Lichtbrechungen entstehen, die die Figuren am Abend so magisch leuchten lassen. Die lebensgroßen Figuren – Maria, Josef, das Jesuskind und die Hirten mit ihren Tieren – wirken dadurch weniger wie statische Statuen, sondern fast lebendig, wenn das Licht durch sie hindurchfällt.
Besonderheiten der Grazer Eiskrippe
Was die Eiskrippe Graz von den gewöhnlichen Krippen unterscheidet ist – wie der Name schon impliziert – das Eis. Die Krippe im Landhaushof besteht vollständig aus Eis. Dazu kommen die außergewöhnlichen Maße. Die Krippe ist ganze 7 Meter lang und misst etwa 2,5 Meter in der Tiefe. Dabei ragt die Krippe über 5 Meter hoch in den Landhaushof. Mit dieser Menge an Eis bringt das Kunstwerk etwa 35 Tonnen auf die Waage.
Deshalb besteht die Krippe auch aus so vielen einzelnen Segementen, die einzeln angeliefert und aufgebaut werden. Wäre die Eiskrippe aus einem Stück, wäre sie viel zu schwer für den Transport. Ein Highlight, das sich erst bei Nacht zeigt, ist die Beleuchtung der Eiskrippe. Sie wird nicht nur von außen bestrahlt, sondern von innen und von unten. Dadurch das das Eis so klar ist, strahlt das Licht einzigartig hindurch und bricht sich an den Ecken und Kanten auf verschiedenste Weise. Während der Zeit wechseln stets auch Intensität und Farbe der Lichter. So sieht die Eiskrippe immer wieder anders aus. Von hellem Weiß, über lebendiges Grün bis hin zu tiefem Blau. Ein wunderbares Farbspiel.
Der richtige Zeitpunkt für den Besuch der Eiskrippe Graz
Der Standort im Landhaushof in der Herrengasse 16 trägt maßgeblich zur Wirkung bei. Der Renaissancehof mit seinen Arkadenbögen bietet nicht nur eine tolle architektonische Kulisse, sondern schirmt auch den Lärm der Einkaufsstraße etwas ab. Wenn du einen Besuch planst, hast du zwei grundlegend verschiedene Optionen.
Am Vormittag oder frühen Nachmittag kannst du die handwerklichen Details, wie den Faltenwurf der Gewänder oder die Gesichtszüge, im Tageslicht am besten beurteilen. Sobald aber die Dämmerung einsetzt, ändert sich die Szenerie komplett. Dann wird die Krippe von unten und innen heraus beleuchtet, was die Transparenz des Eises voll zur Geltung bringt. Das ist der Moment, in dem die meisten Fotos entstehen, weshalb es dann aber auch oft voller ist.
Abends ist es auch besonders eindrucksvoll wenn du von der Eiskrippe in Richtung Hauptplatz gehst und hoch oben auf dem Schlossberg den beleuchteten Uhrturm siehst. Besonders in der Weihnachtszeit, wenn auch die Altstadt beleuchtet und geschmückt ist, ist es ein besonderer Anblick den Uhrturm von oben herab über den Häusern am Hauptplatz leuchten zu sehen.
Eiskrippe Graz Öffnungszeiten
Du kannst die Eiskrippe seit der Eröffnung am 29. November 2025 täglich besuchen. Der Hof ist von 08:00 Uhr morgens bis 21:00 Uhr abends frei zugänglich, es kostet also keinen Eintritt. Das offizielle Ende ist für den 31. Dezember 2025 angesetzt. Man sollte sich aber nie zu hundert Prozent auf dieses Enddatum verlassen, denn wenn wir einen Wärmeeinbruch haben, muss die Krippe aus Sicherheitsgründen manchmal schon ein paar Tage früher abgebaut oder abgesperrt werden. Wer auf Nummer sicher gehen will, erledigt den Besuch also besser vor den Weihnachtsfeiertagen.
Christkindlmarkt am Hauptplatz Graz und die Eiskrippe
Die Eiskrippe ist mehr oder weniger Teil des Christkindlmarktes am Grazer Hauptplatz, auch wenn die Krippe nicht direkt am Hauptplatz steht. Sie ist aber schon seit bald 30 Jahren fester Bestandteil des Grazer Advents und nicht mehr wegzudenken. Der Adventmarkt vor dem Rathaus ist der größte der vielen Weihnachtsmärkte in Graz. Über 15 verschiedene Märkte werden jedes Jahr zur Adventszeit in Graz aufgebaut.
Viele, wie der Christkindlmarkt am Rathaus, befinden sich mitten in der Altstadt und du kannst gemütlich vom einen zum anderen schlendern. Oder du holst du einen Punsch am Rathaus und besuchst dann gut gestärkt die Eiskrippe Graz. Oder natürlich auch umgekehrt, wenn du zunächst bei der Eiskrippe bist, schau unbedingt noch am Hauptplatz vorbei, wo der große Christbaum der Stadt Graz aufgebaut und geschmückt steht. Die bunten und wechselnden Lichtspiele auf der Fassade des Rathauses sind auch etwas besonderes. Falls du aber etwas ausgefalleneres suchst, empfehle ich dir den Weichnachtsmarkt am Schlossberg, hoch über Graz in den historischen Kasematten.
Lage und Parken bei der Eiskrippe
Die Eiskrippe befindet sich mitten in derGrazer Altstadt gleich hinter dem Rathaus. Genauer gesagt im Landhaushof, Adresse Herrengasse 16. Du kannst einfach vom Christkindlmarkt am Hauptplatz die Herrengasse Richtung Jakominiplatz entlang spazieren und hast nach wenigen Metern den Eingang zum Landhaushof zu deiner Rechten.
Mit dem Auto kannst du allerdings nicht zur Eiskrippe fahren, da sich diese wie gesagt in der Altstadt befindet. Und die Altstadt in Graz ist für den Autoverkehr gesperrt. Du kannst aber sehr bequem mit der Bim bis zum Hauptplatz oder zum Jakominiplatz fahren und von dort dann die letzten Meter durch die weihnachtliche Altstadt schlendern. Falls du trotzdem mit dem Auto anreisten möchtest, kann das parken in der Innenstadt eine kleine Herausforderung werden. Schau dir deshalb die Parkplätze in der Altstadt an, damit du auch einen Parkplatz bei der Anfahrt zur Eiskrippe Graz findest.
Die Künstler der Eiskrippe Graz
Hinter diesem Projekt steckt eine lange Tradition und echtes, körperlich hartes Handwerk. Begründet wurde die Eiskrippe im Jahr 1996 von Gert J. Hödl, der das Projekt über viele Jahre leitete und international bekannt machte. Mittlerweile hat der renommierte finnische Eiskünstler Kimmo Frosti die künstlerische Leitung übernommen. Er rückt mit einem internationalen Team aus Bildhauern an, die das Eis mit Kettensägen, Meißeln und Fräsen bearbeiten. Das ist Präzisionsarbeit unter Zeitdruck, denn das Team muss fertig sein, bevor die Temperaturen oder das Wetter dem Eis zusetzen können. Man kann sich das als einen Wettlauf gegen die Physik vorstellen, bei dem tonnenschwere Blöcke millimetergenau in Form gebracht werden müssen.
Der Kampf gegen das Wetter
Die Faszination der Krippe liegt auch in ihrer Vergänglichkeit, was den Besuch immer zu einem kleinen Glücksspiel macht. Das Eis ist extrem wetterfühlig. Zwar ist Kälte ideal, aber der größte Feind der Krippe ist nicht unbedingt leichte Plusgrade, sondern Wind und vor allem Regen. Regen wäscht die feinen Gesichtszüge der Figuren regelrecht weg. Aus rein pragmatischer Sicht haben die Veranstalter für solche Fälle meist vorgesorgt: Es lagern oft Ersatzteile oder ganze Ersatzfiguren in Kühlhäusern, um beschädigte Elemente austauschen zu können, falls es im Dezember zu warm wird. Dennoch verändert sich das Kunstwerk über die Wochen. Eine Figur, die Anfang Dezember noch knackig scharf konturiert ist, kann Ende Dezember schon deutlich runder und weicher wirken.
Was passiert mit der Eiskrippe Graz danach?
Wenn die Eiskrippe am 31. Dezember – oder witterungsbedingt früher – abgebaut wird, stellt sich die Frage nach den Resten. Die Antwort ist simpel und logisch: Das Eis schmilzt natürlich. Da es sich um reines, sauberes Wasser handelt, wird das Schmelzwasser über die Abflüsse des Landhaushofes entsorgt. Es wird also nicht extra gekühlt oder konserviert. Die Veranstalter achten stets darauf, dass der Landhaushof sauber und trocken hinterlassen wird, sobald das Kunstwerk seinen Dienst getan hat. Das Ende der Eiskrippe markiert damit auch das Ende des offiziellen Grazer Adventzaubers an diesem Standort und leitet das neue Jahr ein.
Zahlen und Fakten zur Eiskrippe 2025
| Fakt | Wert / Details |
| Materialmenge | ca. 35 Tonnen Eis |
| Startdatum | 29. November 2025 |
| Enddatum | 31. Dezember 2025 (wetterabhängig) |
| Ort | Landhaushof, Herrengasse 16, 8010 Graz |
| Öffnungszeit | 08:00 bis 21:00 Uhr, täglich |
| Eintritt | 0 Euro |
| Künstler | Kimmo Frosti (Leitung) |
| Breite | ca. 7 Meter |
| Tiefe | ca. 2,5 Meter |
| Höhe | ca. 5 Meter |
